Den Epson Perfection V850 Pro habe ich bereits eingehend vorgestellt. Drei Scan-Programme für diesen Profi-Scanner folgen in diesem Beitrag: Das mitgelieferte Epson Scan sowie die beiden kostenpflichtigen Programme SilverFast und VueScan.
Dreiteilige Serie zum Epson Perfection V850 Pro
1. Epson Perfection V850 Pro im Praxistest
2. Optimal scannen mit dem Epson Perfection V850 Pro
3. Drei Scanprogramme für Epson Perfection V850 Pro im Vergleich
Scanprogramme für den Epson Perfection V850 Pro
In der Regel packt jeder Scanner-Hersteller seine hauseigene Software der Hardware bei. Das schont das Budget, die Leistungen können sich dennoch sehen lassen. So auch beim Epson Perfection V850 Pro, bei dem das Programm Epson Scan 2 zum Lieferumfang gehört.
Darüber hinaus gibt es kommerzielle Scan-Programme. Ich stelle zwei Kandidaten vor: VueScan von Hamrick Software und SilverFast von LaserSoft Imaging. Beide alternative Programme lassen sich als Demo-Versionen ausgiebig testen, bevor man sich zum Kauf entscheidet.
Epson Scan 2: Solides Werkzeug zum Nulltarif
Über die vielen Vorteile und ein paar Kleinigkeiten, die man an dem Programm verbessern könnte, haben wir in Teil 1 bereits ausführlich gesprochen. Die Benutzeroberfläche wirkt im Vergleich zu den anderen Kandidaten etwas altbacken und lässt einige Funktionen auf den ersten Blick vermissen. Wenn man sich allerdings dazu entschließt, das Scan-Programm wirklich nur zum Scannen seiner Bilder, ohne zusätzliche Filter und Bildbearbeitungs-Funktionen zu nutzen, ist Epson Scan 2 das Programm, mit dem man sich am schnellsten einarbeitet.
Neben der einzustellenden Scan-Auflösung gibt es in einer Dropdown-Liste die Wahl zwischen Scanqualität Hoch und Standard; ein Sinn erschließt sich mir nicht. Stapelverarbeitung, also das teilautomatisierte Digitalisieren mehrerer Motive aus einer Vorschau ist möglich, die automatische Rahmenerkennung arbeitet zuverlässig.
Aktuelle Version von Epson Scan 2 auf der Herstellerseite
Beim Erwerb eines Scanners aus dem Epson-Portfolio, ob neu oder gebraucht oder gar ein etwas älteres Modell, kannst Du die für Windows und macOS verfügbare aktuellste Epson Scan 2 Version kostenlos von der Homepage des Herstellers herunterladen. Kompatibilitätsprobleme kann es nach meinen Erfahrungen mit älteren Scanner Modellen geben, wie dem Epson Perfection 4490 Photo, der sich mit Epson Scan 2 von meinem neuen Mac mini M1 (Angebot auf Amazon) nicht mehr ansprechen lies.
VueScan 9 Professional Edition: Für nahezu alle Scanner dieser Welt
So kann man VueScan durchaus beschreiben; laut Hersteller sind es immerhin 6500 Flachbett-, Dokument- und Film- bzw. Diascanner, die unterstützt werden. Mit einer einmal erworbenen Lizenz für Windows, macOS oder Linux lassen sich viele Scanner betreiben, die Treiberanpassungen an die jeweilige Hardware übernimmt VueScan automatisch, sobald das Programm nach seinem Start den Scanner gefunden hat. Mit dem Erwerb eines neuen Scanners, ob Flachbett- oder Filmscanner, muss somit kein Upgrade gekauft werden. Du kannst mit Deiner vorhandenen Lizenz in einer Dir vertrauten Umgebung sofort weiter arbeiten, aufwendiges Einarbeiten entfällt. Derzeit wird man ca. alle zwei Wochen mit einem kostenlosen Update versorgt. Der Support ist exzellent: Bei Problemen oder Fragen antworten Ed oder David Hamrick sehr zeitnahe und persönlich.
VueScan wäre somit, nicht zuletzt auch aufgrund seiner guten Scan-Ergebnisse, meine erste Wahl, wenn
- Du mehrere Scanner betreibst, dazu kann auch ein Multifunktionsdrucker mit Scan-Einheit für Dokumente im Netzwerk zählen;
- Du einen Scanner erworben hast, dem kein Programm beiliegt, z.B. auf dem Gebrauchtmarkt;
- die hauseigene Scan-Software veraltet ist und auf Deinem Computer nicht mehr unterstützt wird;
- Du Dein Budget schonen möchtest und dennoch perfekte Scan-Ergebnisse erwartest.
Ich habe noch bis vor kurzem einen uralten AGFA ARCUS II SCSI Scanner mit VueScan auf einem PowerMac G4 betrieben.
Handbuch von VueScan englischsprachig
Die Bedienoberfläche kann zwischen den Modi Grundlegende, Standard und Professionelle umgeschaltet werden, ich rate zur Einstellung Professionelle. Sie arbeitet überwiegend mit Dropdown-Listen und wirkt insgesamt durchaus aufgeräumt und modern, sie lässt viel Platz für die Vorschau. Gleichwohl sind einige Funktionen erklärungsbedürftig. Bei kniffeligen Detailfragen durchsucht man anfangs oft vergeblich das zwar ausführliche PDF-Handbuch in englischer Sprache, sowie Tutorials und Foren im Internet nach Antworten; am Ende erschließt sich so manches erst durch ausgiebige Tests. Tipp: Mit DeepL kannst Du englichsprachige Texte komfortabel und in sehr gute Qualität übersetzen lassen.
Stapelverarbeitung, ist möglich, aber nicht sehr komfortabel gelöst.
SilverFast: Der Platzhirsch bei den Profi-Scannern
Da Epson mit dem Perfection V850 Pro, beziehungsweise mit einem Teil seines Scanner-Flotte den Profimarkt anpeilt, ging das Unternehmen eine Partnerschaft mit LaserSoft Imaging in Kiel ein, die nun schon mehr als 30 Jahre erfolgreich währt. Heraus kam das in Profikreisen bevorzugte und sehr verbreitete SilverFast.
SilverFast: Basisversion nicht für hohe Ansprüche geeignet
In der Basisversion SilverFast SE Plus 8 liegt es dem Perfection V850 Pro bei, das Update auf auf SE Plus 9 ist kostenlos. Enttäuscht hat mich die Feststellung, das SilverFast SE Plus 9 als Basisversion im Gegensatz zu seinen beiden Mitbewerbern 16 Bit Graustufen- und 48 Bit RGB-Scan nicht unterstützt, bzw. sich LaserSoft Imaging diese für eine professionelle Bilddigitalisierung elementaren Feature auch noch extra bezahlen lässt. Erst ein kostenpflichtiges Upgrade mindestens auf die Version Ai Studio ist erforderlich; Epson Scan 2 und VueScan lassen grüßen.
Der Anschaffungspreis von SilverFast ist mit mehreren hundert Euro vergleichsweise hoch, was sich durch das Bundle auf den ersten Blick etwas relativiert. Zwar ist die Software für zahlreiche Flachbett- und Filmscanner am Markt verfügbar. Im Gegensatz zu VueScan fallen aber für jede Lizenz Kosten an. Selbst dann, wenn man bereits eine Lizenz für seinen Scanner erworben hat und eine neue Version heraus kommt, wird man zur Kasse gebeten.
SilverFast: Sehr guter Workflow und hohe Scanqualität
Punkten kann SilverFast mit seinem ausgeklügelten Workflow, so man diesen auch wirklich nutzen möchte. Insbesondere Vorbereitung und Durchführung von Batch-Scanning (Stapelverarbeitung) funktioniert einschließlich der automatischen Rahmenerkennung vorbildlich. Bei der Erstellung von Index-Scans kompletter Filme ist dies ausserordentlich hilfreich und Zeit sparend. Der JobManager unterstützt die Stapelverarbeitung, indem mehrere Scan-Rahmen automatisch nacheinander eingescannt werden können. Ebenso Staub- und Kratzerentfernung via Infrarot-Kanal arbeiten mit hoher Treffsicherheit. Leider geht man lange Irrwege, bevor man den Unterschied zwischen iSRD und SRDx herausgefunden hat, da dies nicht ordentlich dokumentiert wurde. Die Bedeutung von SRDx erschließt sich mir nicht wirklich.
Ich stehe der Funktion allerdings eher misstrauisch gegenüber und nutze sie nur in aussichtslosen Fällen. Denn insgesamt verändert ein übermäßiges Strapazieren von Staub- und Kratzerentfernung meine Bilder ungewollt; sie erscheinen danach etwas weicher. Eher gebe ich mir Mühe, meine Vorlagen sorgsam zu behandeln und Staub fern zu halten. Kleine Fehler korrigiere ich lieber durch sorgfältiges Ausflecken mittels eines Grafiktabletts in meiner Bildbearbeitung, bei 100 oder 200 % Bildvergrößerung und behalte somit die volle Kontrolle über meine Bilder.
Die Benutzerführung von SilverFast verwirrt anfangs, durch zahlreiche bunte Icons und nicht schlüssige Abkürzungen in der Benutzerführung. Das Programm ist nach meinem Empfinden völlig überladen mit Funktionen. LaserSoft Imaging folgt dem Ansatz, neben dem Scannen den kompletten Workflow bis zum finalen Bild in sein Programm zu packen. Möchtest Du große Mengen an Bildern in möglichst kurzer Zeit digitalisieren, hat es durchaus seine Berechtigung, SilverFast zur Bildoptimierung auszureizen. Der WorkFlowPilot ist wenigsten eine kleine Hilfe, durch das Oberfächer-Chaos durchzusteigen.
LaserSoft hält umfangreiche Dokumentation auf seiner Website bereit, die einesteils gut gemacht ist aber bisweilen nicht alle Fragen beantwortet, manche in der Software vorhandene Funktionen ignoriert und teils sogar veraltet ist. Klickt man in einer Dialogbox auf das Hilfe versprechende Fragezeichen, in Erwartung einer üblichen Software-Onlinehilfe, gelangt man auf die Titelseite des Handbuches, anstatt zur Erläuterung der Funktion des Dialoges.
Verblüfft hat mich bei der macOS-Version ein arger Fehler der Version 8, der in Version 9 nicht behoben wurde: SilverFast findet manchmal den angegebenen Speicherort für die Scans nicht und speichert die Ergebnisse irgendwo auf der Festplatte; am Ende sucht man seine Dateien im Nirwana des eigenen Computer-Dateisystems.
Mit telefonischen Anfragen bei LaserSoft Imaging ist kein Durchkommen, man bleibt ewig in einer Schleife automatischer Ansagen hängen.
Hat man sich einmal komplett durch alle Funktionen von SilverFast durchgearbeitet und alles verstanden, kann man damit ohne Zweifel gute Bilder produzieren. Geht es jedoch um das wirklich feine, sauber ausgearbeitete Bild, halte ich nichts davon, SilverFast oder irgend ein Scan-Programm für die Bildbearbeitung einzusetzen. Es ist eine grundsätzliche Überlegung wert, ob Du tatsächlich das perfekte Endprodukt Deiner Scan-Software mit ihren doch vergleichsweise rudimentären Werkzeugen zur Bildbearbeitung anvertrauen willst, oder ob es nicht gute Gründe gibt, den Weg zum finalen Bild über den des Postprozesses einzuschlagen, also Scannen und Bildbearbeitung zeitlich wie räumlich voneinander zu entkoppeln.
SilverFast: Scannen und Bildbearbeitung entkoppeln
SilverFast bietet dazu das Dateiformat HDRiRAW an. RAW ist ein Dateiformat, dass Du in ähnlicher Form vermutlich von Deiner Digitalkamera kennst, in dem Bilder ohne irgendeine technische Bearbeitung oder Optimierung gespeichert werden. Es sind Rohdaten, die erst entwickelt werden müssen, was Du zeitversetzt mit einem RAW-Konverter vornehmen kannst; die Daten beanspruchen allerdings erheblich mehr Festplattenspeicher, als jpg-Dateien. Zur Weiterverarbeitung von SilverFast HDRiRAW-Daten bedarf es wiederum einer speziellen und kostenpflichtigen Lizenz, nämlich SilverFast HDR Studio.
VueScan bietet ebenfalls ein eigens RAW-Format an. RAW-Daten aus VueScan lassen sich auch in VueScan nachgelagert entwickeln, man benötigt keine eigene Software.
Wichtig ist, dass es sich weder bei SilverFast noch bei VueScan um RAW-Daten im Sinne einer Digitalkamera handelt, sondern hier um programmspezifische Formate; mit den verbreiteten RAW-Konvertern können diese nicht entwickelt werden. Mir sind selbst nach Überführen der RAW-Dateien in das standardisierte DNG-Format mit verschiedenen Bildbearbeitungsprogrammen keine überzeugenden Ausarbeitungen meiner Bilder gelungen.
Du kannst aber auch mit Bordmitteln zu guten Rohdaten gelangen, mit jedem Scan-Programm. In Teil 1 hatten wir uns das ja bereits mit Epson Scan 2 angesehen. Hier zeige ich Dir, wie ich in SilverFast vorgehe. Dabei sollte die AI Studio-Version nach Möglichkeit vorhanden sein, um in 16 Bit Graustufen bzw. 48 Bit RGB scannen zu können.
Entscheidend ist, dass Du mit der folgenden Anweisung jedes Bild einzeln und mit zunächst vollem Tonwertumfang, aber ohne Bildkorrekturen (Farbe, Schärfe usw.) scannst und als tiff-Datei speicherst:
- Stelle unter Einstellungen / Allgemein die Gamma-Gradation auf 1 bei Negativfilmen, was die Mitteltöne etwas mehr anhebt. Bei Dias bekommt man gute Ergebnisse mit einem Wert zwischen 2,2 und 2,5.
- Ziehe einen Rahmen um das Vorschau-Bild; äussere Bildbereiche sollten nicht innerhalb des Rahmens liegen.
- Achte darauf, dass alle Filter zur Bildoptimierung ausgeschaltet sind, insbesondere Auto, Unschärfe-Maskierung und Farbkorrektur.
- Wähle 48 Bit für eine Farbvorlage oder 16 Bit für eine Schwarzweißvorlage.
- Blende die beiden Werkzeuge Histogramm und Gradation ein.
- Die Schatten- und Lichter-Regler für die Farben Rot, Grün, Blau sollten etwas über die Histogramm-Kurven hinausgehen, diese auf keinen Fall anschneiden, um den vollen Tonwertumfang des Bildes zu erfassen; Einstellungen ggf. korrigieren.
- Die Gradationskurve sollte linear verlaufen, also keine Kurvenform aufweisen; Einstellung ggf. korrigieren.
- Stelle die maximal mögliche Auflösung ein, beim Epson Perfection V850 Pro sind das 6400 dpi.
- Falls ein schwarzer oder weißer Rahmen bei den Bildern gewünscht wird, kannst Du den Rahmen nach den erfolgten Einstellungen wieder etwas über den Bildrand hinaus ziehen.
- Scanne das Bild mit diesen Einstellungen, speichere es als tiff-Datei.
- Fahre mit dem Postprozess in Deiner Bildbearbeitung fort.
Das Ergebnis des Scans mit vollem Tonwertumfang wird Dich auf Anhieb vielleicht nicht begeistern, weil es nicht farbkorrigiert ist, ihm das letzte Quäntchen an Schärfe fehlt und es insgesamt etwas flau rüber kommt. Hier setzt nun Deine Bildbearbeitungs-Software ein, um das Rohbild zu optimieren – ich arbeite mit Affinity Photo. Dabei empfehle ich, die Korrekturen stets in einer Kopie Deines Rohlings anzufertigen, um die Optimierungsschritte bei Bedarf jeder Zeit wiederholen zu können, z.B. für unterschiedliche Bildauflösungen und -größen.
Die vergleichenden Abbildungen oben verdeutlichen sehr schön, wie sich der Rohling aus dem Scan-Programm (links) weitaus feiner in einer Bildbearbeitung ausarbeiten lässt (rechts unten). Der Versuch, die finale Ausarbeitung im Scan-Programm hin zu bekommen, endet mit einigen Unzulänglichkeiten (rechts oben): Die automatische Schärfung überzieht das Bild mit einem sehr unschönes Korn, was in den hellen Wasserstrukturen besonders unangenehm auffällt. SilverFast liefert von den drei Scan-Programmen die höchste Standardschärfung, kann aber damit auch am meisten an einem tonwortreichen Bild kaputt machen. Unkorrigierte Ergebnisse aus SilverFast kann ich sehr viel kontrollierter in Affinity Photo oder in jeder anderen Blidbearbeitungssoftware schärfen (ich verwende dazu den Hochpassfilter) sowie Farbe und Kontrast sehr fein regulieren.
Epson Scan 2 produziert ebenfalls ein Korn bei Nutzung der Unschärfe-Maske, aber weitaus dezenter. VueScan kommt mit dem Schärfen am besten klar, homogene Flächen kommen angenehm rüber. Dafür ist der Grad möglicher Schärfung vergleichsweise gering. Aber auch bei diesen beiden Kandidaten rate ich davon ab, die Unschärfe-Maske oder irgend einen anderen Filter anzufassen.
Die hellsten Bildstellen (Lichter) an den Eiskristallen reißen beim in SilverFast korrigierten Scan völlig aus, die dunkelsten Bildstellen (Schatten) an der rechten Seite des Felsens saufen ab.
Die tatsächliche Farbgebung des Felsens ist stark verfälscht. ln meiner finalen Ausarbeitung habe ich allerdings aus persönlichem Geschmack einen leicht kühleren Ton gewählt, verglichen mit den etwas wärmeren Farben des Dias.
Mein Fazit zu den Scanprogrammen für Epson Perfection V850 Pro: VueScan ist mein Favorit
Ein Scan-Programm benutze ich ausschließlich zum Scannen; mit einem Bildbearbeitungs-Programm führe ich den davon entkoppelten Postprozess der Bildoptimierung durch. Somit reduziert sich meine vergleichende Betrachtung der drei Scan-Programme für den Epson Perfection V850 Pro auf die reine Scan-Funktion, da ich alle anderen Stellschrauben für die Bildoptimierung grundsätzlich nicht anfasse.
Epson Scan 2 schneidet trotz seiner veralteten und etwas klobig wirkenden Benutzerführung gut ab, denn man erzielt damit nach nur kurzer Einarbeitung perfekte Ergebnisse. Und das Programm ist kostenlos.
VueScan ist der Allrounder mit der komfortableren Oberfläche und das zu einem sehr moderaten Preis. Für mich ist das Programm die erste Wahl und meine bevorzugte Anwendung. Ich betreibe damit den Epson Perfection V850 Pro ebenso, wie einen Nikon-Scanner aus der Coolscan-Familie. Selbst für die Scan-Funktion meines Epson WorkForce Multifunktionsdruckers setze ich VueScan für Dokumente gerne ein.
SilverFast wäre in meinen Augen die erste Adresse für den Anspruch an einen hohen Durchsatz beim Digitalisieren ganzer Bildarchive. In diesem Anwendungsfall sollen in kurzer Zeit solide, gut auskorrigierte Ergebnisse zu erzielbar sein, ohne das eine aufwendige Nachbearbeitung erfolgen muss. Bildbearbeitungsfunktionen im Scan-Programm sind in diesem Fall durchaus segensreich. Für das Erstellen von Index-Scans ganzer Filme ist das Programm perfekt. Mit der sehr präzise arbeitenden Rahmenerkennung und dem die Stapelverarbeitung unterstützenden JobManager ist SilverFast unschlagbar, da können die beiden anderen Scan-Programme nicht mithalten.
SilverFast ist jedoch gemessen an den von mir benötigten Funktionen zu opulent, zu unübersichtlich und zu teuer. Zumal die dem Epson-Scanner beiliegende Version erst einmal per kostenpflichtiges Upgrade auf den Leistungsstand der beiden anderen Kandidaten, hinsichtlich 16 Bit Graustufe / 48 Bit RGB, gehievt werden muss. Fehler, wie Probleme beim Auffinden von Dateipfaden, die von Version zu Version mitgeschleppt und nicht gefixt werden (s.o.) und eine nicht erreichbare Hotline sind bei der Preispolitik von LaserSoft Imaging unverzeihlich.
Wer einen Epson Scanner aus der Perfection-Familie erwirbt, dem SilverFast leider nur in einer abgespeckten Version beiliegt, sollte sich gut überlegen, ob er anstatt für ein teures Upgrade nicht lieber eine lebenslang gültige und Hardware übergreifende Lizenz von VueScan erwerben will. Strebst Du das Erfassen hochwertiger Rohdaten aus Deinen analogen Vorlagen an, bist Du mit VueScan gut unterwegs. Hermann Groeneveld
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