Die Leica 0-Serie Nr. 105 wird versteigert – zum Rekordpreis?

Leica 0-Serie Nr. 105 vor schwarzem HintergrundLeica 0-Serie Nr. 105

Vor der Serienproduktion der ersten Kleinbildkamera gab es in den Jahren 1923 und 1924 die 0-Serie. Eine dieser Kameras, die Leica 0-Serie Nr. 105, wird am 11. Juni 2022 versteigert, es könnte ein neuer Rekordpreis von rund drei Millionen Euro werden.

Anfang des 20. Jahrhunderts war eine Kamera revolutionär, die in eine Hosentasche passt und mit kurzen Belichtungszeiten auskommt. Erfunden hat diese 35-mm-Kamera Oskar Barnack, seinerseits Entwicklungschef der Firma Leitz in Wetzlar. Vor der Serienproduktion gab es vermutlich 23 Prototypen der 0-Serie. Einer dieser für Sammler heiß begehrten Kameras kommt am 11. Juni 2022 unter dem Hammer: Die Leitz Camera (kurz Leica) 0-Serie Nr. 105, die sogar die persönliche Kamera von Barnack war. Die Versteigerung findet am Leitz Park in Wetzlar zum 40. Jubiläum der Leitz Photographica Auction statt. Experten des Auktionshauses halten einen neuen Weltrekord der gebotenen Summe für möglich.

Classic Camera Leica 0-Serie Nr. 105 von vorne

Leica 0-Serie Nr. 105 ©Leica

Mitbieten für Leica-Klassiker ab einer Millionen Euro

Die zweimal pro Jahr stattfindende Leitz Photographica Auction gilt als weltweit größte und renommierteste Versteigerung für Vintage-Kameras und andere optische Geräte. Das gleichnamige Auktionshaus ist Teil des österreichischen Unternehmens Leica Camera Classics und gehört somit zum Leica-Konzern, der seinen internationalen Hauptsitz in Wetzlar (Hessen) hat.

Porträt Alexander Sedlak

„Die Kameras mit den Seriennummern 101 bis 104 gingen vermutlich an Mitglieder der Familie Leitz, die 105 wurde hingegen von Oskar Barnack persönlich verwendet, der als Feinmechaniker für Leitz arbeitete und die ‚Liliput-Kamera‘, den Prototyp aller Kleinbildkameras konstruiert hatte“, erklärt Alexander Sedlak, Geschäftsführer von Leica Camera Classics. ©Christian Chladek

Barnack hielt mit der Kamera zahlreiche Motive aus seinem Familienleben fest. Die Erfahrungen, die er dabei sammelte, ließ er in die weitere Entwicklung des Fotoapparats und seiner Folgemodelle fließen. Auf der Oberseite des Suchers der 0-Serie Nr. 105 ist Barnacks Name eingraviert. Die historische Bedeutung der Kamera und ihr direkter Bezug zu Barnack spiegeln sich nicht zuletzt in ihrem Schätzpreis von bis zu drei Millionen Euro wider.

„Um diese Summen in Relation zu setzen: Die bislang teuerste Kamera der Welt – ebenfalls eine 0-Serie, die Nr. 122 – wurde 2018 bei der 32. Leitz Photographica Auction um 2,4 Millionen Euro inklusive Premium versteigert. Unsere Experten halten für die 105 einen ähnlich hohen, wenn nicht gar höheren Preis für möglich. Das Startgebot beträgt 1.000.000 Euro“, so Sedlak.

Einzelanfertigung für den guten Zweck

Auch abseits der Leica 0-Serie Nr. 105 hat die kommende Auktion zahlreiche Höhepunkte zu bieten. Zu diesen zählt das traditionell im Rahmen der Leitz Photographica Auction versteigerte Charity Los, dessen Erlös an karitative Einrichtungen in Österreich und erstmals auch in Deutschland gespendet wird.

„Wir freuen uns, für den guten Zweck ein einzigartiges Kamera-Set bereitstellen zu können. Die analoge Leica MP mit der Seriennummer 5630769 und das Leica Elmar-M 1:2.8/50 mit der Seriennummer 3739015 sind Unikate und wurden 2021 in Kooperation zwischen der Leica Camera AG und Leitz Photographica Auction hergestellt. Dass es sich um eine Einzelanfertigung handelt, belegt ein Zertifikat der Leica Camera AG, das im Set enthalten ist“, erläutert Sedlak.

Die dekorativen Metall-Außenteile der Kamera sind im galvanischen Verfahren mit einer Echtgold-Schicht überzogen. Ein weiteres und besonderes Merkmal weist die Kamera-Deckkappe auf: Sie trägt keine der sonst typischen Gravuren. Die Seriennummer der Kamera ist diskret auf der Unterseite des Aufzugshebels graviert. Das macht diese Leica MP einzigartig. Der Schätzpreis für das Set beträgt zwischen 16.000 und 20.000 Euro.

Analoge Leica-Kamera in Gold von vorne

Die analoge Leica MP und das Leica Elmar-M 1:2.8/50 ©Leica

Neben Vintage Kameras aus dem Hause Leica werden bei der Leitz Photographica Auction auch historische Fotoapparate zahlreicher anderer Hersteller versteigert. Die niedrigsten Startgebote beginnen bei 200 Euro. Es werden Bieter aus über 100 Ländern erwartet. Gebote für die Auktion am 11. Juni können vorab online (www.leitz-auction.com), schriftlich oder telefonisch eingereicht werden. Live-Gebote während der Auktion sind auf www.leitz-auction.com und www.liveauctioneers.com möglich.

 

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