Gefrorene Seifenblasen lassen sich leicht fotografieren und bieten ein faszinierendes Fotomotiv in klirrender winterlicher Kälte. Denn die Flüssigkeit der Oberfläche friert bei Minusgraden ein und erzeugt faszinierende Eisblumen. Der Aufwand ist gering und das Ergebnis beeindruckt.
Wer bereits als Kind ein großer Fan von Seifenblasen war, kann diesen Spieltrieb auch als Erwachsener ungezwungen ausleben. Das lohnt sich besonders bei klirrender Kälte. Denn bei Minustemperaturen, idealer Weise niedriger als vier Grad Minus, gefriert das Wasser der Seifenblasen-Oberfläche zu Eisblumen. Das Beeindruckende dabei: Du kannst beim Wachsen der Eisblumen zusehen. Gefrorene Seifenblasen sind einfach ein tolles Winter-Motiv für Fotografen. Erfahre, wie Dir ein Seifenblasen-Foto mit wenig Aufwand gelingt.
Einfaches Rezept zum Seifenblasen selbst machen
Hast Du als Kindheit auch so gerne mit Pustefix (Affiliate-Link) Seifenblasen erzeugt? Auch mit einfachen Zutaten, die in jedem Haushalt vorrätig sind, kannst Du Seifenblasenwasser zusammen mischen. Das Seifenblasenwasser lässt sich also kinderleicht selber mischen:
- Nimm zum Abmessen für einen ersten Test am besten ein kleines Trinkgefäß, beispielsweise eine Espressotasse.
- Gebe zwei Tassen Zucker und vier Tassen warmes Wasser in ein größeres Gefäß, beispielsweise in Marmeladenglas, und löse den Zucker vollständig auf.
- Rühre dann vorsichtig eine Tasse Geschirrspülmittel dazu.
Du kannst auch einen Schuss Glyzerin (Affiliate-Link) zugeben. Glyzerin erhöht die Oberflächenspannung des Wassers, so halten die Seifenblasen besser. Auch für andere Fotoprojekte kann Dir Glyzerin tolle Dienste erweisen, beispielsweise bei der recht beliebten Tröpfchenfotografie. Ich habe ein Tipp gelesen, wonach auch Tapetenkleister beigemischt wird, ich habe auch von Maisstärke oder Maissirup gelesen. Hier muss man aber bedenken, dass die Seifenblasen trüb werden können. Nach meinen Experimenten reicht das beschriebene Rezept allerdings aus, dessen Zutaten jeder im Haushalt hat.
Seifenblasen bei Minus-Temperaturen ohne Frust erzeugen
Damit Seifenblasen gefrieren und nicht sofort platzen, müssen zwei Gegebenheiten vorherrschen: Die Temperatur sollte etwa minus vier Grad nicht übersteigen und es muss windstill sein. Ist es etwas windig, dann kannst Du einen windstillen Platz suchen. Zum Erzeugen der Seifenblasen eignet sich ein etwas dickerer Strohhalm. Je kälter es ist, desto besser: Bei meinen Versuchen bei – 12 Grad friert das Wasser der Seifenblasen-Oberfläche zu schönen einzelnen Kristallsternen. Ist es wärmer, dann wachsen die Eiskristalle wie eine Blume von unten. Ist der Durchmesser des Strohhalms zu klein, lassen sich nur kleine Seifenblasen erzeugen. Mit etwas Übung kannst Du die Blasen unkompliziert an dem gewünschten Fleck positionieren. Dazu bin ich folgendermaßen vorgegangen:
- Gebe ein paar Tropfen des Seifenblasenwassers auf die Stelle, auf der Du die Seifenblase positionieren möchtest.
- Tauche den Strohhalm in das Seifenwasser. Nimm den noch im Seifenwasser getauchten Strohhalm in den Mund. So entsteht ein Vakuum im Strohhalm, das genügend Flüssigkeit hält, um Seifenblasen zu erzeugen. Reicht das nicht aus, dann kannst Du zusätzlich sehr vorsichtig etwas Flüssigkeit in den Strohhalm saugen. Aber wirklich sehr vorsichtig, schließlich möchtest Du das Seifenwasser nicht trinken.
- Setze den Strohhalm möglichst seitlich an der Stelle auf, an der Du die Seifenblase platzieren möchtest. Hauche zart in den Strohhalm (klingt romantisch) und erstelle so die Seifenblasen. Mit etwas Übung gelingt Dir das leicht.
So fotografierst Du gefrorene Seifenblasen
Mit praktisch jeder Kamera und Objektiv kannst Du gefrorene Seifenblasen mit ihren schönen Eisblumen fotografieren. Auch die Smartphone-Kamera eignet sich gut dafür, besonders wenn sie eine Tele-Linse besitzt. Ich empfehle ein Objektiv mit langer Brennweite ab 80 mm (Kleinbildformat), denn dann kannst Du die Seifenblase formatfüllend ablichten. Befindet sich sich kurz hinter der Seifenblase ein weiteres Objekt, wähle eine große Blendenöffnung von beispielsweise f2.4 oder die größte Blende, die Dein Objektiv bietet. So erscheint der Hintergrund unscharf und die Seifenblase ist optisch freigestellt.
Einfacher und empfehlenswerter ist es, wenn Du die Blende möglichst weit schließt um eine Seifenblase zu fotografieren. Dann erscheinen die Eiskristalle auch an allen Seiten der Seifanblase schärfer. Ich empfehle hier eine Blende von rund f8.0. Damit das gut klappt, achte darauf, dass Motive im Hintergrund mindestens ein paar Meter Abstand haben. Die Kamera solltest Du auf Höhe der Seifenblase positionieren.
So stellst Du deine Kamera ein
Erstelle unbedingt einige Probeaufnahmen, bevor Du die Seifenblase positionierst. Denn manchmal muss es schnell gehen, da eine Seifenblase besonders bei sehr kalter Umgebung und leichtem Wind schnell wieder platzen kann.
Ich fotografiere im M-Modus und wähle zuerst die Blende, dann die passende Verschlusszeit. Den Automatik-Modus meide ich, denn es kann durchaus vorkommen, dass die Belichtung am Ende doch nicht so passt. Wenn Du noch nicht so fit bist mit dem Fotografieren im manuellen Modus (M), dann verwende die Blendenvorwahl. Bei Canon ist sie auf dem Drehrad mit „Av“ angegeben, bei vielen anderen Kameraherstellern als „A“ (Aperture, Englisch für Blende). Ich empfehle, die Empfindlichkeit (ISO) ebenfalls auf einen festen Wert einzustellen. Am Tag auf ISO 100 und wenn Du eine gefrorene Seifenblase bei Sonnenuntergang fotografieren möchtest, dann auf einen höheren Wert ab ISO 400.
Ist der Weißabgleich auf Automatik, dann kann es vorkommen, dass der Schnee zu blaustichig ist. Du kannst im diesen Fall den Weißabgleich manuell je nach Tageslicht auf Werte zwischen 5200 und 6000 Kelvin einstellen, wenn es Deine Kamera zulässt.
Gegenlicht oder Seitenlicht eignet sich am besten für Seifenblase-Fotos
Das Licht ist ein wichtiges Gestaltungsmittel für das Fotografieren gefrorener Seifenblasen. Damit die Konturen der Eisblumen gut zur Geltung kommen, empfehle ich Licht von Hinten oder von der Seite. So erscheinen die Eisblumen, die sich auf der Seifenblase gebildet haben, mit dem höchsten Kontrast. Warte zudem nicht darauf, bis die Seifenblase vollends zugefroren ist. Denn so kannst Du auch die Eisblumen fotografieren, die sich auf der Rückseite der Seifenblase bilden. Ein schöner Effekt ist zudem, wenn Du die gefrorene Seifenblase vorsichtig kaputt machst. Da sie gefroren ist, zerplatz sie nicht, sondern fällt in sich zusammen. Eine interessante Variante, die ich zudem gesehen habe, sind fliegende gefrorene Seifenblasen. Diese zu fotografieren, bedarf es aber zweistellige Minus-Temperaturen, viel Geduld und einen Helfer, der die Seifenblasen pustet.