Zitate berühmter Fotografen vermitteln, was sie antreibt und welche Bedeutung die Fotografie für sie hat. Lasse Dich von ihrer Sicht auf die Fotografie inspirieren! Zudem kannst Du die ein oder andere Größe der Fotografie entdecken.
Die Fotografie verbindet Technik, Empathie und Kreativität miteinander. Wer diesen Dreiklang in Harmonie bringt, der kann Bilder erschaffen, die mehr aussagen als nur das abgebildete Motiv. Einige der hier zitierten Fotografen haben selber technische Verfahren entwickelt, um Ergebnisse zu erhalten, die ihren Vorstellungen nahe kommen. Dennoch ist die handwerkliche Perfektion bei keinem der Fotografen der alleinige Antrieb. Vielmehr gilt es, die Technik in ein ausgewogenes Gleichgewicht mit dem instinktiven Handeln, der Kreativität und dem Blick für das Motiv zu bringen.
Zitate berühmter Fotografen
Welche Philosophie verbinden die berühmtesten Fotografen mit ihrem Schaffen? Welche Dinge sind ihnen wichtig? Wie haben sie es geschafft, herausragende Fotografien zu erschaffen, die im kollektiven Gedächtnis haften bleiben. Die hier ausgesuchten Zitate sollen eine Ahnung davon geben. Ich sammle und ergänze regelmäßig die Sprüche und Zitate großer Fotografen, die meine Sicht auf die Fotografie prägen. Kennst Du Zitate, die dich inspiriert haben? Schreibe diese gerne als Kommentar.
Andreas Feininger
zurück zur Übersicht
(1906 – 1999), Sohn des Bauhaus-Künstlers und Malers Lyonel Feininger, war ein Fotograf und Architekt, der vor allem mit seinen Architekturfotos bekannt geworden ist. Er verwenete Fachkameras mit zum Teil selber gebauten Teleobjektiven. -> Buchtipp: Andreas Feiningers große Fotolehre
Die Tatsache, dass eine – im konventionellen Sinn – technisch fehlerhafte Fotografie gefühlsmässig wirksamer sein kann als ein technisch fehlerloses Bild, wird auf jene schockierend wirken, die naiv genug sind zu glauben, dass technische Perfektion den wahren Wert eines Fotos ausmacht.
und
Bei ungünstigen Lichtverhältnissen oder unfotogenen Motiven ist es eine Kunst, nicht den Auslöser zu drücken.
Helmut Newton
zurück zur Übersicht
(1920 – 2004), geboren als Helmut Neustädter, war einer der prägendsten Fotografen. In Australien hat sich der Jüdisch-stämmige Newton nach der Flucht aus Nazi-Deutschland als Fotograf niedergelassen. Dort arbeitete er überwiegend für die australische Voge, bis später weitere Modezeitschriften folgten. In den 1970er-Jahren war Newton einer der teuersten Mode-, Werbe-, Porträt– und Aktfotografen der Welt. -> Buchtipp: Helmut Newton. SUMO. Revised by June Newton
Es gibt Bilder, die misslingen. Aber ich mache Fotos nicht, um sie in die Schublade zu tun. Sie sollen gesehen werden. Ob man sie liebt oder nicht, ist mir vollkommen egal.
und
Es ist so, dass ich weiße Papierhintergründe nicht mag. Eine Frau lebt nicht vor weißem Papier. Sie lebt auf der Straße, in einem Auto, in einem Hotelzimmer.
und
Die ersten 10.000 Fotos sind die schlechtesten.
Helmut Newton: „Henrietta, Alexandra, Lisa et Silvia de Helmut Newton“ by gildas_f is licensed under CC BY 2.0
Anselm Easton Adams
zurück zur Übersicht
(1902 -1984) war US-amerikanischer Fotograf, Autor und Lehrer der Fotografie. Bekannt wurde er durch seine Landschaftsaufnahmen. Zudem hat er das Zonen-System entwickelt, ein technisches Verfahren zur Entwicklung von Schwarzweiß-Fotografien. -> Buchtipp: Die neue Ansel Adams Photobibliothek, Das Negativ
An einem Bild sind immer zwei Leute beteiligt: der Fotograf und der Betrachter. Ein Foto wird meistens nur angeschaut, selten schaut man in es hinein.
und
Zwölf gute Fotos in einem Jahr sind eine gute Ausbeute.
und
Es ist einfach, eine Fotografie zu erstellen. Aber ein Meisterwerk zu erschaffen ist mit der Fotografie schwerer als mit andernen Kunst-Formen.
und
Es gibt keine Regeln für gute Fotos, es gibt nur gute Fotos.
Henri Cartier-Bresson
zurück zur Übersicht
(1908 – 2004) war Mitbegründer der Foto-Agentur Magnum. Der Reportage-Fotograf arbeitete mit einer Kleinbild-Kamera von Leica und legte sehr viel Wert auf eine möglichst perfekte Bildkomposition. Die Nacharbeit seiner Fotos in der Dunkelkammer hat er allerdings seinen Leuten von Magnum überlassen. -> Buchtipp: Meisterwerke: Photographien und ein günstiges Taschenbuch
Fotografieren heißt den Atem anzuhalten, wenn sich im Augenblick der flüchtigen Wirkung all unsere Fähigkeiten vereinigen. Kopf, Auge und Herz müssen dabei auf einer Linie gebracht werden. Fotografieren, das ist eine Art zu schreien, nicht aber, seine Originalität unter Beweis zu stellen. Es ist eine Art zu leben.
und
Es ist eine Illusion, dass Fotos mit der Kamera gemacht werden… sie werden mit dem Auge, dem Herz und dem Kopf gemacht.
und
Der schöpferische Akt dauert nur einen kurzen Moment, einen blitzschnellen Augenblick des Gebens und Nehmens. Gerade lang genug, um die Kamera auszurichten und die flüchtige Beute in Ihrer kleinen Box einzufangen.
Man Ray
zurück zur Übersicht
eigentlich Emmanuel Rudnitzky (1890 – 1976) war US-amerikanischer Fotograf, Regisseur und Künstler. Prägend war er unter anderem für den Dadaismus und Surrealismus Anfang des 20sten Jahrhunderts. Berühmt sind seine Portrait-Fotos von Künstlern aus Paris der 1920er-Jahre. -> Buchtipp: Man Ray, Das photographische Werk
Ich verabscheue diejenigen, die die technische Fertigkeit in meinem Werk bewundern. Eine gewisse Verachtung für das Material, das verwendet wurde, um eine Idee auszudrücken, ist für die reinste Verwirklichung der Idee unerlässlich.
und
Ich lasse mich nicht von der Größe der Kamera diktieren. Ich benutze alles von 8 x 10 bis 35 mm. Aber ich benutze nicht diese modernen Kameras, die ständig ausfallen!
und
Ist Fotografie eine Kunst? Es hat keinen Sinn, herausfinden zu wollen, ob sie eine Kunst ist. Kunst ist altmodisch. Wir brauchen etwas anderes.
und
Hätte ich den Mut dazu gehabt, wäre ich ein Dieb oder Gangster geworden. Aber da ich den nicht hatte, wurde ich Fotograf.
„Man Ray, Les Larmes, 1932 © copyright Man Ray“ by Haka004 is licensed under CC BY 2.0
Annie Leibovitz
zurück zur Übersicht
(1949) die US-Amerikanerin zählt zu den bekanntesten Fotografen der Gegenwart. Bekannt ist sie für ihre aufwändigen Portraits von US-Prominenten aus Politik, Wirtschaft und Kultur, beispielweise des nackten John Lennon in Umarmung mit Yoko Ono oder die damals hochschwangere Demi Moore. Im Jahr 2009 entging sie knapp einer Pleite, nachdem Sie von der Firma Art Capital Group auf Vertragsbruch verklagt wurde. -> Buchtipp, für echte Liebhaber: Photographs Annie Leibovitz 1970-1990
Auf meinen Bildern lächelt kaum jemand. Ich bitte nie jemanden zu lächeln. Fast nie. Vielleicht habe ich manchmal das Gefühl, jemanden darum bitten zu müssen, wenn er oder sie zu Tode betrübt aussieht, aber dann entschuldige ich mich immer. Fast kann man den Seufzer der Erleichterung hören, wenn man dem Portraitierten sagt, er brauche nicht zu lächeln.
und
Was Sie auf meinen Bildern sehen, ist, dass ich keine Angst hatte, mich in diese Menschen zu verlieben.
und
Menschen kaufen Ideen, sie kaufen keine Fotos.
„Annie Leibovitz“ by weeklydig is licensed under CC BY 2.0
Andreas Gursky
zurück zur Übersicht
(1955) der Düsseldorfer ist einer der weltweit erfolgreichsten Kunstfotografen. Sein Werk «Rhein II» brachte bei einer Auktion knapp 3,2 Millionen Euro und ist somit die zweitteuerste Fotografie der Welt (Das teuerste kommt von Peter Likom). Bekannt ist Gursky durch seine extrem großformatigen Bilder und den Punk-Fans durch sein Cover-Bild für das Tote-Hosen-Album «Reich & Sexy II» -> Buchtipp
Was mich schlussendlich interessiert, ist nicht, Wirklichkeit zu erfinden, sondern die Wirklichkeit an sich. Sie hervorzuheben, zu akzentuieren erscheint mir dabei legitim. Ich versuche dabei, kein Bild so aussehen zu lassen, als sei es bearbeitet worden (…) und doch war nichts so, wie es hier erscheint. Diese Bilder sind vollkommen künstlich.
und
Seit der Digitalisierung des fotografischen Mediums ist eine feste Definition des Begriffs Fotografie unmöglich geworden.
Robert Doisneau
zurück zur Übersicht
(1912 – 1994) war ein französischer Reportage-Fotograf, heute würde man ihn als Street-Fotograf bezeichnen. Er schoss dabei insgesamt rund 350.000 Bilder. Sein berühmtestes ist ein küssendes Pärchen vor dem Pariser Rathaus aus dem Jahr 1950. Dieses Bild wird sogar als das berühmteste Foto der Welt angesehen. Ferner portraitierte er Persönichkeiten wie Pablo Picasso oder Orson Welles. -> Buchtipp: Robert Doisneau
Ich mag Menschen für ihre Schwächen und Fehler. Ich komme mit einfachen Menschen gut zurecht. Wir reden. Wir fangen mit dem Wetter an und Stück für Stück wechseln wir zu den wichtigen Dingen. Wenn ich sie fotografiere, ist es nicht, als würde ich sie wie ein kalter Wissenschaftler mit der Lupe untersuchen. Es ist sehr brüderlich. Und es ist doch wirklich besser, die Personen hervorzuheben, die ansonsten nicht im Rampenlicht stehen.
und
Ein Fotograf, der ein Bild aus einem wunderbaren Moment, einer zufälligen Pose von jemandem oder einer schönen Landschaft aufgenommen hat, ist der Entdecker eines Schatzes.
„robert doisneau baiser hotel de ville“ by culture.culte is licensed under CC BY 2.0
Robert Capa
zurück zur Übersicht
(1913 -1954) Endre Ernő Friedmann, so Capas eigentlicher Name, wurde vor allem als Kriegsreporter bekannt. Sein berühmtestes Zitat kostete ihm wohl auch das Leben: Er starb bei einer Reportage des Indochina-Kriegs, als er auf eine Landmine trat. Er war Mitbegründer der Fotoagentur Magnum. Sein wohl bekanntestes Bild ist das eines tödlich getroffenen fallenden republikanischen Soldaten aus dem Jahr 1936.-> Buchtipp: Robert Capa: Die Sammlung
Wenn deine Bilder nicht gut genug sind, warst du nicht nah genug dran.
und
Die Bilder sind da, Du nimmst sie einfach auf.
„Robert Capa INDOCHINA 1954 (26)“ by manhhai is licensed under CC BY 2.0
William Eggleston
zurück zur Übersicht
(1939) ist ein auf Baumwollfeldern aufgewachsener US-amerikanischer Fotograf, der als Wegbereiter der künstlerischen Werbefotografie gilt. Seine Handschrift sind unaufgeregte, schlichte Motive, die an den Maler Edward Hopper erinnern. Die Ausstellung Photographs by William Eggleston von 1976 war der Grundstein seines Ruhms. -> Buchtipp: William Egglestons guide
Ich bin gern unter Menschen, wenn ich fotografiere. Am liebsten ist es mir, wenn sie etwas zu tun haben, das nichts mit mir zu tun hat. Und ich bin ein Gast, der still vor sich hin arbeitet.
und
Ich habe diese Vorstellung von einer, wie ich es nannte, demokratischen Sichtweise, dass nichts mehr oder weniger wichtig sei.
und
Ich habe nicht den brennenden Wunsch, hinauszugehen und etwas zu dokumentieren. Es passiert einfach, wenn es passiert. Es ist weder eine bewusste Anstrengung, noch ist es ein Kampf. Ich würde es nicht tun, wenn es so wäre. Die Idee des leidenden Künstlers hat mich nie gereizt. Hier zu sein, ist Leiden genug.
und
Ich betrachte die Fotos anderer Leute eigentlich überhaupt nicht. Es braucht genug Zeit, um meine eigenen Fotos anzuschauen.
„Untitled (Memphis), William Eggleston“ by Lori L. Stalteri is licensed under CC BY 2.0
Karl Lagerfeld
zurück zur Übersicht
(1933 – 2019) war der wohl bekannteste und einflussreichste Modeschöpfer, eine Ikone für Stil und Eleganz. Außer als Modeschöpfer war der ewig Schaffende auch als Fotograf tätig, der beispielsweise Chanel-Kampagnen fotografierte.
Was ich an Fotos mag, ist, dass sie einen Moment festhalten, der für immer weg ist und den man unmöglich reproduzieren kann.
und
Ich mag keine Standard-Schönheit. Es gibt keine Schönheit ohne Fremdheit.
„Karl Lagerfeld“ by Siebbi is licensed under CC BY 2.0
Ruth Bernhard
zurück zur Übersicht
(1905 – 2006) war eine US-amerikanische Fotografin deutscher Herkunft. Die Tochter des bekannten Plakatmalers Lucian Bernhard (ein Vertreter der neuen Sachlichkeit) wanderte 1927 nach ihrem Studium an der Berliner Kunsthochschule nach New York aus. Nach einigen Stationen eröffnete sie in Hollywood ihr eigenes Fotostudio. Bei ihren Fotografien konzentrierte sie sich auf die künstlerische Darstellung von Stillleben und Kindern. Ab den 1950er-Jahren widmete sie sich der Aktfotografie, lange bevor diese gesellschaftlich akzeptiert war. Ansel Adams bezeichnete sie als die größte Aktfotografin. Buchtipp: The Eternal Body: A Collection of Fifty Nudes
Wenn man nicht bereit ist, mehr zu sehen als sichtbar ist, wird man nichts sehen.
und
Wenn man einer Idee nicht leidenschaftlich ergeben ist, kann man sehr angenehme Bilder machen, aber sie bringen einen nicht zum Weinen.
und
Jedes Mal, wenn ich ein Foto mache, feiere ich das Leben, das ich liebe, die Schönheit, die ich kenne und das Glück, das ich erlebt habe. Alle meine Fotografien sind so gemacht – als Antwort auf meine Intuition
und
Licht ist meine Inspiration, meine Farbe und mein Pinsel. Es ist so wichtig wie das Motiv selbst. Zutiefst bedeutsam, es umschmeichelt die wesentlichen Kurven und Linien. Licht erkenne ich als die Energie an, von der alles Leben auf diesem Planeten abhängt.
und
Nach all den Jahren motiviert mich immer noch die Ausstrahlung, die das Licht erzeugt, wenn es ein Objekt in etwas Magisches verwandelt. Was das Auge sieht, ist eine Illusion dessen, was real ist. Das schwarz-weiße Bild ist eine weitere Transformation. Was genau existiert, werden wir vielleicht nie erfahren.
Martin Parr
zurück zur Übersicht
(1952) ist Britischer Fotograf, der als Chronist seines Landes gilt. Er ist Mitglied der Agentur Magnum Photos, dessen Präsident er zeitweise war. Parr dokumentiert alltägliche Szenen und provoziert mit seiner Art, Klischees und Geschmackloses darzustellen (siehe mein Blog-Beitrag, ich durfte einige seiner Bilder zeigen). Seine Bilder der Serie „The last Ressort“ sind erstmals mit sehr starker Sättigung und Farbigkeit, zuvor fotografierte er überwiegend in Schwarzweiß. Buchtipp: The last Ressort (eines meiner Lieblingsbücher)
Ich denke, das Gewöhnliche ist ein unzureichend ausgeschöpfter Aspekt in unserem Leben, weil es so vertraut ist.
und
Die Fotografie ist von Natur aus ausbeuterisch. Es kommt darauf an, ob man dieses Verfahren mit Verantwortungsbewusstsein einsetzt oder nicht. Ich habe das Gefühl, dass ich das tue. Mein Gewissen ist rein.
und
Modebilder zeigen Menschen, die glamourös aussehen. Reisebilder zeigen einen Ort von seiner besten Seite, was nichts mit der Realität zu tun hat. Auf den Kochseiten sieht das Essen immer toll aus, nicht wahr? Die meisten Bilder, die wir konsumieren, sind Propaganda.
und
Die Fotografie ist die einfachste Sache der Welt, aber es ist unglaublich kompliziert, sie wirklich zum Funktionieren zu bringen.
Saul Leiter
zurück zur Übersicht
(1923 – 2013) entfloh seinem streng jüdisch-orthodoxen Elternhaus und wurde Fotograf und Maler. Seit 1946 fotografierte er in Farbe und war somit einer der ersten, die das Straßenleben New Yorks auf Farbfotografien festhielt. Typisch für seine Bilder sind oft einzelne Personen als zentrales Motiv, die umringt von Straßenverkehr, Schaufenster oder weiteren Passanten sind. So entstehen poetische Bilder, auf denen sich die Fotografie mit der Malerei vereinigt.
Ich mag die Zen-Künstler: Sie arbeiteten etwas, und pausieren für eine Weile.
oder
Ein mit Regentropfen bedecktes Fenster interessiert mich mehr als die Fotografie einer berühmten Person.
und
Mein Vater dachte, dass das Fotografieren von Untermenschen gemacht werden.
und
Beim Fotografieren geht es darum, Dinge zu finden. Malerei ist anders – da geht es darum, etwas zu schaffen.
und
Ich nehme Fotografien in meiner Nachbarschaft auf. Ich glaube, dass wunderbare Dinge an bekannten Orten passieren. Wir müssen nicht immer ans andere Ende der Welt rennen.
„Saul Leiter Year 10 trip“ by fotologic is licensed under CC BY 2.0
Elliott Erwitt
zurück zur Übersicht
(Geboren 1928, gestorben 2023) Der in Paris geborene US-amerikanische Fotograf war zeitweise Präsident der legendären Fotoagentur Magnum. Bekannt geworden ist er mit seinen Schwarzweiß-Porträs berühmter Persönlichkeiten wie Marlene Dietrich, Jacqueline Kennedy, Marilyn Monroe, Fidel Castro und Che Guevara. Zudem hat der Hundeliebhaber viele Porträts dieser Vierbeiner erstellt. Buchtipps: Personal Best und Dogs
Für mich ist die Fotografie eine Kunst der Beobachtung. Es geht darum, an einem gewöhnlichen Ort etwas Interessantes zu finden… Ich habe festgestellt, dass es wenig mit den Dingen zu tun hat, die man sieht, und alles mit der Art, wie man sie sieht.
und
Fotografieren ist ziemlich einfach. Man reagiert einfach auf das, was man sieht.
und
Die Essenz des Geschehens – darauf kommt es an.
„Marilyn Monroe by Elliott Erwitt“ by orionpozo is licensed under CC BY 2.0
Sebastião Salgado
zurück zur Übersicht
Als erster Fotograf erhielt der 1944 geborene Brasilianer Sebastião Salgado im Jahr 2019 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (hier ein lesenswerter Artikel von Zeit Online) . Der Fotograf und Umweltaktivist macht mit seinen Schwarzweißfotos vor allem auf die Situation von Menschen in Drittewelt-Ländern aufmerksam. Buchtipps: Mein Land, unsere Erde: Autobiografie, GENESIS,
Ich bin kein Künstler. Ein Künstler macht einen Gegenstand. Ich, das ist kein Objekt, ich arbeite in der Geschichte, ich bin ein Geschichtenerzähler.
und
Das Bild wird nicht vom Fotografen gemacht. Das Bild ist mehr oder weniger gut in Abhängigkeit von der Beziehung, die Sie zu den Menschen haben, die Sie fotografieren.
und
Wenn Sie ein Bild von einem Menschen machen, das ihn nicht ehrenhaft macht, gibt es keinen Grund, dieses Bild zu machen. Das ist meine Art, die Dinge zu sehen.
und
Ich glaube nicht, dass eine Person einen Stil hat. Was Menschen haben, ist eine Art und Weise, das zu fotografieren, was in ihnen steckt. Was da ist, kommt heraus.
„sebastião salgado – pedaços“ by cvpts is licensed under CC BY 2.0
Manuel Álvarez Bravo
zurück zur Übersicht
(1902 – 2002) war ein Pionier der künstlerischen Fotografie in Mexiko. Er gilt als Hauptrepräsentant der lateinamerikanischen Fotografie des 20. Jahrhunderts. Zusammen mit Henri Cartier-Bresson stellte er 1935 Fotografien aus, eine von 200 Gruppenausstellungen in seinem Leben. Sein bedeutendstes Werk behandelt sozialkritische Themen, die er in einer klaren Formsprache darstellt.
Das wichtigste Instrument eines Fotografen sind seine Augen. So seltsam es auch erscheinen mag, viele Fotografen entscheiden sich dafür, die Augen eines anderen Fotografen zu benutzen, anstatt ihre eigenen. Diese Fotografen sind blind.
und
Ich denke, dass Licht und Schatten genau die gleiche Dualität haben, die zwischen Leben und Tod existiert.
und
Das Wort „Kunst“ ist sehr schlüpfrig. Es hat wirklich keine Bedeutung in Bezug auf die eigene Arbeit. Ich arbeite für das Vergnügen, für das Vergnügen an der Arbeit, und alles andere ist eine Sache für die Kritiker.
und
Ich möchte es einfach machen. Ich plane ein Foto nicht im Voraus… Ich arbeite nach Impulsen. Keine Philosophie. Keine Ideen. Nicht mit dem Kopf, sondern mit den Augen. Irgendwann kommt die Inspiration – Instinkt ist das Gleiche wie Inspiration, und irgendwann kommt sie.
Edward Steichen
zurück zur Übersicht
(1879 – 1973) übte als Künstler, Fotograf und Kurator erheblichen Einfluss auf die Fotografie aus. Seine aus Luxemburg stammende Familie emigrierte 1889 nach USA. Steichen wuchs in Wisconsin auf und gehörte ab 1902 der vom Fotografen und Kunst-Mäzen Alfred Stieglitz gegründeten Gruppe Photo-Secession an. Er übte eine wichtige Rolle in der Bewegung des Pictorialismus aus, indem er Kontakte zu avantgardistischen französischen Malern und Bildhauern herstellte, die er im Laufe seiner Aufenthalte in Paris kennenlernt. Der Pictorialismus orientierte sich stilistisch an den Impressionismus und Symbolismus. Ende des ersten Weltkriegs galt dieser Stil als nicht mehr Zeitgemäß und wurde von der neuen Sachlichkeit verdrängt.
Die Fotografie ist ein Medium mit gewaltigen Widersprüchen. Sie ist sowohl lächerlich einfach als auch fast unmöglich schwierig. Sie ist leicht, weil ihre technischen Grundlagen von jedem mit ein paar einfachen Anweisungen leicht gemeistert werden können. Sie ist schwierig, denn während der Künstler, der in jedem anderen Medium arbeitet, mit einer leeren Fläche beginnt und seine Vorstellung allmählich ins Leben ruft, ist der Fotograf der einzige Bildgestalter, der mit dem fertigen Bild beginnt. Seine Emotionen, sein Wissen und sein angeborenes Talent sind in dem Moment, in dem sich der Verschluss seiner Kamera geschlossen hat, in den Fokus gerückt und unabänderlich festgelegt.
und
Gute Fotos zu machen, etwas auszudrücken, etwas zu der Welt, in der er lebt, beizutragen und etwas zur Kunst der Fotografie beizutragen, außer Imitationen der besten Fotografen auf dem Markt, das ist die Grundausbildung, das Selbstverständnis.
und
Wenn man wirklich anfängt, Dinge zu sehen, dann fängt man auch an, Dinge zu fühlen.
und
Kein Fotograf ist so gut wie die einfachste Kamera.
und
Es ist ein Irrtum vieler Künstlern, danach streben zu müssen, Fehler zu vermeiden. Alle unsere Bemühungen sollten darauf gerichtet sein, positive und wichtige Arbeiten zu schaffen. Besser positiv und wichtig mit Fehlern und Misserfolgen als perfekte Mittelmäßigkeit.
und
Die meisten Fotografen scheinen mit einer Glasscheibe zwischen sich und ihren Motiven zu arbeiten. Sie können einfach nicht hineingehen und das Motiv kennenlernen.
und
Ein Porträt wird nicht in der Kamera gemacht, sondern auf beiden Seiten davon.
und
Wenn der Auslöser klickt, ist alles andere, was danach noch getan werden könnte, keine Überlegung wert.
und
Eines Tages wird es vielleicht eine Maschine geben, die nur aufgezogen und über Berg und Tal, durch Felder und Wiesen, an plätschernden Bächen und schattigen Wäldern vorbei geschickt werden muss. Kurz gesagt, eine Maschine, die ihr Motiv sorgfältig auswählt und mit Hilfe einer geschickten Anordnung von Federn und Schrauben ihr Motiv komponiert, die Platte belichtet, entwickelt, druckt und sogar das Ergebnis ihrer Exkursion montiert und rahmt, so dass wir nichts weiter zu tun haben, als sie zur Ausstellung der Royal Photographic Society zu schicken und dankbar die „Royal Medal“ entgegenzunehmen.
Die von mir empfohlenen Bücher zu den hier vorgestellten Fotografen im Überblick
HINWEIS: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links zu Amazon. Du unterstützt mich mit einem Kauf über einen dieser Links, da ich eine kleine Provision erhalte. Für Dich entsteht dadurch kein finanzieller Nachteil, dafür erhältst Du paar Karma-Punkte mehr.
Diese 10 Zitate bringen auch Dein Denken über die Fotografie weiter. Hast Du ein Lieblingszitat, das hier noch nicht steht?
[…] Ich denke, das Gewöhnliche ist ein unzureichend ausgeschöpfter Aspekt in unserem Leben, weil es so… […]